Seit mehr als 20 Jahren bin ich eine Kunstschaffende. Ich stellte bisher meine Kunst in vielen Ländern und an vielen Orten aus.
Doch immer wieder begegne ich einem seltsamen Vor-Urteil, was die Kunst angeht, die sich mit spirituellen oder religiösen Themen beschäftigt oder mit dem Mensch-Sein an sich.
Es geht so weit, dass die Frage gestellt wird. Ist das überhaupt Kunst? Und es geht dabei nicht um die Qualität und das handwerkliche Können des Ausdruckes, sondern es geht um das Thema.
Nun überlege ich natürlich, was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Und warum findet die Spiritualität so wenig Wiederhall?
Dazu möchte ich etwas ausholen.
Was waren die ersten Kunstwerke der Menschheit? Es waren die Höhlenmalereien, die Statuetten der Urmütter., Darstellungen von Gottheiten bei den Sumerern und den Ägyptern. Kunst war in Verbindung mit Tempeln und geheiligten Orten entstanden. Auch in späterer Zeit bestand immer eine Verbindung zur Religion.
http://www.hawelverlag.de/besprechunsakrale.htm
die Unterscheidung nämlich zwischen sakral und
religiös: Religiosität meint eine subjektive Einstellung, die zum Beispiel in der Frömmigkeit eines Menschen ihren Ausdruck findet; Sakralität hingegen hat einen objektiven Anspruch: Sie zielt
auf die Vergegenwärtigung des Göttlichen. In seiner Religiosität zeigt sich der Mensch. In der Sakralität hingegen offenbart sich das Göttliche.
Denn Kunst, die das Göttliche zu vermitteln sich
anheischig macht - sakrale Kunst eben, kann niemals zweckfrei auf sich selbst verweisen. Sie will über sich selbst hinaus auf etwas anderes, nämlich das Geistige und Göttliche, zeigen, ja, das
Göttliche offenbaren. Sakrale Kunst wendet sich an den Gläubigen und nicht an den Kenner. Ihre Schönheit hat nur den einen Sinn: die Schönheit des Göttlichen sichtbar zu machen. Jeder
Ästhetizismus zerstört diesen Zusammenhang.
Die Heiligung der Materie ist die
unausweichliche Folge der Vergegenwärtigung des Göttlichen im Irdischen.
Es war immer auch eine Verflachung des Denkens in
Theologie und Philosophie, die dazu beigetragen hat, dass der Sinn für Sakralität versandete.
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